Mit der Bildung eines Mittelwerts habe ich so meine Bauchschmerzen. Nur weil es mathematisch/technisch möglich ist, muss es ja nicht zwingend sinnvoll sein. Nutze ich einen "normalen" kabelgebundenen Fleischtemperaturfühler - mit nur einer Messstelle in der Spitze - versuche ich diese möglichst mittig im Fleisch zu platzieren. Diese Temperatur interessiert mich und ich hoffe, dass dabei möglichst wenig Temperatur über Körperwärmefluss vom Rand zur Mitte fließt und mir deshalb eine höhere Temperatur angezeigt wird, als wirklich vorliegt (technisch nicht ganz sauber beschrieben, aber ich denke man versteht so, was ich meine).
Die Idee der mehreren Messstellen beim Meater ist (meiner Meinung nach), dass man einen besseren Eindruck darüber bekommt, wie die Temperatur im Fleisch verteilt ist, da man mehr Information zur Verfügung hat. Habe ich z. B. am Rand eine deutlich höhere Temperatur als in der Mitte, ist der Garvorgang vermutlich zu schnell (Garraumtemperatur zu hoch). Ist die Temperatur an der Spitze höher als an der 2. oder 3. Messstelle, sitzt mein Fühler wohl nicht ganz mittig, etc. Bilde ich nun einen Mittelwert über diese Messstellen, verliere ich nicht nur diese zusätzliche Information, ich "verfälsche" mir zusätzlich auch noch meine Information über "die Fleischtemperatur" durch eine Vermischung der unterschiedlichen Temperaturzonen. Was soll dieser Mittelwert also praktisch an Bedeutung haben? Bei einem Minimalwert kann ich es eher noch verstehen, aber eventuell überseh ich hier auch etwas, was mir bisher noch nicht eingefallen ist.