Euer WLANThermo Team wünscht euch schöne Herbsttage!
Nabend,
Verfolge das hier gerade sehr gespannt mit...
@brasax hast du den Tipp mit dem abdichten des Innenring eigentlich umgesetzt oder zirkuliert die Luft bei deinem hiesigen versuchen noch?
Gruß
Matthias
P.S. Nur schade um die schöne Kohle... Da gehört doch Fleisch rein ?
Ich weiß, aber erst wenn es passt kommt was ins Ei.. Wäre ja schade ums Fleisch!P.S. Nur schade um die schöne Kohle... Da gehört doch Fleisch rein ?
Richtig. Der P-Anteil wirkt ja direkt linear zur Abweichung. Großes Kp bedeutet also schnellere Änderung des Pitmasterwerts bei Änderung der Abweichung. Überregelt wird nur, wenn das System nicht schnell genug auf den Pitmaster reagiert. Nun kann der Pitmaster nur maximal 100% betragen. Ein Kp von 5 bedeutet daher, dass bei 100/5 = 20 °C Abweichung der Pitmaster allein durch den P-Anteil "vollläuft". Jede Abweichung über 20 °C ändert also nichts mehr am Pitmasterwert, weil das Maximum schon erreicht ist (lässt man mal I und D außer betracht). Anders herum heißt es aber auch, dass unter 20 °C Abweichung zu Soll bereits angefangen wird den Pitmaster zu senken. 20 °C sind schon recht viel, deshalb ist das Verhalten hier eher langsam. Ein SousVide-Becken, mit Heizmatte, wo die Wassertemperatur direkt auf eine Änderung der zugeführten Leistung reagiert, kann man z. B. mit einem Kp = 100 betreiben. Also sehr schnell/dynamisch, da bis kurz vor Erreichen der Solltemperatur noch mit maximaler Leistung gearbeitet werden kann und das System sehr schnell reagiert. Ähnlich zu deinem Copter. Ein Kohlegrill macht da nicht mit. Hast du ja selbst schon gemerkt. Da dauert es einfach, bis das System auf die Änderung am Lüfter reagiert, allein schon wegen den Strecken zwischen Lüfter und Grillrost. Außerdem erfolgt der Energieeintrag nur indirekt, da wir eigentlich kalte Luft ins System pusten, die dann wiederum am Grillrost für eine höhere Temperatur sorgen muss. Deshalb ist hier ein Kp = 20 (also Abweichung 5 °C) schon sehr schwer zu erreichen. Nichtsdestotrotz sollte das Ziel sein, ein möglichst hohes Kp zu erreichen, indem man die Luftführung optimiert, wie wir das bei dir schon gemacht haben. Ansonsten hat man ein träges System und einen trägen Regler, das kommt nicht wirklich gut.Hoher P bedeutet schnelleres Regeln bei Abweichen vom Soll, zuviel würde heißen er regelt über - beim Copter kommt’s zu einer schnellen Oszilallation. Wie würde sich das beim Grill bemerkbar machen?
Passt auch soweit. Ohne den I-Anteil, würde das System immer schwingen, weil es die Solltemperatur nicht halten kann. Der P-Anteil wird ja zu Null, sobald die Temperatur der Solltemperatur entspricht. Um die Temperatur zu halten, muss ja aber Energie zugeführt werden. So sollte es zumindest sein. Gerade bei Keramikeiern hat man das Phänomen, dass man hier durch die Speicherwirkung der Keramik ein natürliches I hat. Das macht es dem Regler aber nicht unbedingt einfacher. Eine simple Kugel, bei der die Temperatur ungefähr so schnell fällt wie sie steigt, lässt sich technisch gesehen viel besser regeln. Solang die Temperatur aber bei Pitmaster 0% fällt im Ei, geht es auch da. Der I-Anteil wirkt nicht unmittelbar auf die Temperaturabweichung sondern auf die Summe aller Temperaturabweichungen seit Beginn. Dabei verrechnen sich positive und negative Abweichungen miteinander. Es zählen aber nur Abweichungen, bei denen der Regler nicht eh schon auf 0% oder 100% steht.I regelt die Stabilität, beim Gasgeben und weg vom Gas sollte die Nase gerade bleiben - wieder beim Copter. In der Mini-Anleitung steht es ähnlich, dort ist 0.005 angeben als default, bin ich da mit 0.01 nicht schon zu hoch und würde das evtl. das Schwingen erklären? Du meintest evtl P auf 15 und I müsste auch höher. Würde das System nicht mehr schwingen?
Der D-Anteil ist mit Vorsicht zu betrachten. Die meisten Systeme würden mit einem PI-Regler auskommen, wären da nicht gewisse Störungen am System (Deckelöffnung, Wind etc.) Der D-Anteil wirkt auf die Änderung einer Abweichung, also am schnellsten von allen drei Anteilen. Gefährlich ist es deshalb, weil eine Vorhersage schnell mal falsch sein kann, das System wird durch einen D-Anteil also meist unruhig und ganz schnell instabil. Beim Copter sollte das noch kritischer sein, als am Grill. Auch hier kann man sich die Wirkung von Kd wieder sehr schön rechnerisch vorstellen. Die kleinste messbare Abweichung bei den WLANThermos ist 0,1 °C. Ein Kd von 100 bewirkt also eine spontane Änderung des Pitmasterwerts von 100 * 0,1 = 10%, wenn die Temperatur am Fühler nur leicht "wackelt". Das ist schon viel. Eine Änderung von 1 °C reicht demnach den Pitmaster komplett von 0% auf 100% zu ändern. Natürlich muss dieses 1 °C innerhalb von zwei Messungen passieren. Beim Aufheizen passiert das aber schnell. Der D-Anteil kann die Heizphasen also etwas drosseln, man sollte da aber nicht übertreiben, aus dem angesprochenen Verhalten.D „schaut“ in die Zukunft und versucht gegenzuregeln bei Abweichungen. Hier wieder die Mini-Anleitung mit einem Wert von 6.
Hier haben sich mit der Zeit einfach verschiedene Erfahrungswerte ergeben. Es gibt nicht den einen guten Regler, meist ist es ein Feld aus verschiedenen Parametersätzen, die alle ein stabiles Regelverhalten bewirken.Liegen die Default Werte wegen der Hardware so weit auseinander?
Wenn ein System sehr träge reagiert und der Pitmaster-Aktor im Vergleich dazu viel Leistung hat, dann kommt es sehr schnell zu einem Überschwingen während des Aufheizens. Als Gegenmaßnahme sollte die Leistung des Aktors gesenkt werden. Das geht über DCmax. Nun will man aber nicht immer den Aktor klein halten, denn im späteren Regelverhalten, beim Halten der Temperatur, ist eine große Leistung gar nicht schlecht. Kleine Abweichungen können dann schnell ausgeglichen werden. Aus diesem Grund haben wir "Jump Power" eingeführt. Hier wird die Leistung des Aktors nur für den Zeitraum eines Sollsprungs gesenkt, und zwar bezogen auf DCmax. Ein Sollsprung besteht immer, wenn die Abweichung zwischen Isttemperatur und Solltemperatur bei Aktivierung des Reglers mehrere Grad beträgt.Und was macht der Jump Power genau? Die hat’s es zwar erklärt in einem Post, aber verstanden habe ich es leider nicht.
Jump Power greift von Beginn des Sprungs bis zum ersten Erreichen der Solltemperatur.D.h. Jump Power regelt den Lüfter auf 40% der DCmax bis z.b. bei eingestellten 100 Grad, 95 Grad und dann greift DCmax? D.h. Aber auch, dass der JP zwischen 95 und 105 (ca.) nicht greift, sondern DCmax.
Da tue ich mir mit dem Vergleich ehrlich gesagt schwer. Hätte auch genau anders rum sein können. Bei nur zwei Messungen ist es schwer was aussagekräftiges Abzuleiten. Dafür ist die Kohleglut zu ungenau. Reicht ja, wenn im ersten Fall einfach 3 Stück Kohle mehr gebrannt haben.Mit Kohlekorb habe ich JP auf 40% gelassen und hatte dann einen Überschwinger bis 110 Grad. Bei dem Versuch davor war er bei 30% und war dann bei 103 Grad.
Naja, dein Glutbett reagiert eigentlich ganz schön auf die Änderung am Lüfter. Ein größeres Kp bedeutet, dass die Heizphase kürzer wird. Ich verspreche mir dadurch, dass das Glutbett aktivier bleibt und nicht ausgeht, weil es so lange nicht betrieben wird. Mehr Dynamik heißt nicht unbedingt Überschwinger, weil ja auch schneller abgesenkt wird, wenn man näher an Soll kommt. Bis jetzt hat man ja im Plot gesehen, dass sich die Temperatur an Soll ganz gut angleicht, bis auf diese kurfristigen Ausreißer nach oben.Du hattest geschrieben, ich solle den JP nicht weiter reduzieren, stattdessen den P Wert auf 15 erhöhen. Dann würde der Lüfter bis ca. 93 Grad auf 100% stehen und dann runterregeln ohne die anderen Werte zu betrachten, wenn ich das richtig verstanden habe. Das würde ja dann wieder zu einem Überschwinger führen, wenn JP auf 40% bleibt oder ich stelle DCmax etwas kleiner ein, aber da habe ich Bedenken, dass die Glut wieder ausgeht, wie bei den ersten 6-7 Versuchen.
Musst du ausprobieren. Ein leichtes Einschwingen am Anfang ist nicht wild, vorallem wenn es nur 2-3 Grad sind. Wenn der Regler ansonsten gut läuft, kann es sein, dass man sich an anderer Stelle durch die Veränderung von Ki wieder was reinholt, was man nicht will.Der I Wert könnte also etwas zu hoch sein, wenn P bei 10 bleibt - daher evtl auch die Schwankungen von +|- 3 Grad. Wenn ich den P Wert auf 15 erhöhe, dann könnte die Schwankungen geringer werden, korrekt?
Viel mehr würde ich da auch nicht machen. Das reicht um kleine Störungen auszugleichen. Höhere Werte kann man im Plot sehr gut erkennen, dann sieht der Pitmasterwert wie ein englischer Rasen aus, ganz viele kleine Spitzen. Besser ist ein kontinuierlicher Verlauf. Beim Copter sind Messwert und Stellwert ja anders, daher im Zahlenwert nicht direkt vergleichbar, eher im Reaktionsverhalten.D steht bei mir bei 128, beim Copter schaut man, dass der Wert mögliche gering ist, ich habe da Werte um die 12.
Das hört sich gut an!Das nächste Mal starte ich tatsächlich mal mit 110 Grad, glühe die Kohlen etwas länger vor und packe dann auch mal was größeres rein. Habe hier 1,2 Rinderrippen die gegessen werden wollen. Dann sieht’s evtl auch nochmal anders aus und läuft sogar stabiler.
Werde ich mal ausprobieren, nur P erhöhen und dann mal beobachten.Musst du ausprobieren. Ein leichtes Einschwingen am Anfang ist nicht wild, vorallem wenn es nur 2-3 Grad sind. Wenn der Regler ansonsten gut läuft, kann es sein, dass man sich an anderer Stelle durch die Veränderung von Ki wieder was reinholt, was man nicht wil
Du hast mich da gerade noch auf was gebracht. Kannst du bitte mal beim nächsten Mal was beobachten: Es war jetzt ja zweimal so, dass bis Soll schön runter geregelt wurde und dann kurz nach Soll die Temperatur nochmal extrem hochging, schlagartig. Eventuell muss ich hier an der Umsetzung von Jump Power noch was verbessern. Schau mal bitte ob der Lüfter in dem Fall auch schlagartig nochmal an Drehzahl zunimmt. Bis Soll greift ja Jump Power. Da der Wert so tief ist, dreht der Lüfter dann vermutlich sehr langsam. Sobald Soll überschritten ist, wird von Jump Power auf DCmax gewechselt.
Sind in den nächsten Tagen wieder verfügbar.Gibts denn schon was Neues zu den Fühlern?